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(Organisch-biologischer Landbau)
Rinder sind Herdentiere und Raufutterverwerter, die den Kreislauf zwischen Boden, Pflanze und Tier wieder schließen. Wichtige Futterpflanzen sind Kleegras und Leguminosen. Das Endprodukt Rindermist ist durch Bakterientätigkeit im Darm sehr wertvoll und für fast alle Pflanzen gut verträglich.
Außerdem haben Rinder eine stark ausgeprägte Rangordnung. Diese gewährleistet, dass Kompetenzschwierigkeiten nicht stets zum Kampf führen. Die Rangordnung hängt von Alter, Geschlecht, Länge der Hörner und Körpergröße ab. Rangniedrige Rinder weichen ranghöheren aus (Ausweichdistanz) Diese unterschreiten die Tiere nur für Sozialkontakte z.B. gegenseitiges Belecken. Ansonsten wird es als Provokation angesehen und es kommt zu Drohungen und Kampfhandlungen. Aufgrund baulicher Gegebenheiten, wie enger Gänge der Sackgassen, ist Ausweichen nicht möglich. Wenn die Tiere über einen längeren Zeitraum fixiert waren, nehmen Auseinandersetzungen und Rangkämpfe (Gefahr von Verletzungen) zu.
Rund 2/3 aller landwirtschaftlichen Betriebe in der BRD halten Milchvieh. Auch in vielen organisch-biologischen Betrieben ist dies das Hauptstandbein. Die Milchviehhaltung ist nur in Gebieten mit absolutem Grünland und an Grenzertrags-standorten rentabel.
Das Auf- und Abliegen ist ein sehr arttypischer Bewegungsablauf von Rindern, um sich hinzulegen oder aufzustehen. Durch Gewichtsverlagerung mit der ganzen Körpermasse holen sie Schwung. Bei unbehindertem Hinlegen wird der Schwung hinten zur Seite abgefedert, beim Aufstehen wird durch Aufschaukeln und einen Schritt nach vorne Schwung geholt. Für dem Ablegevorgang sollte ein weicher Untergrund gewählt werden, da beim Bewegungsablauf das gesamte Gewicht auf den eingeknickten Gelenken lastet und ein harter Untergrund zu Schmerzen und Schäden an den Gelenken führen würde. Das bedeutet, dass Anbindevorrichtungen oder Liegeboxen so beschaffen sein sollten, dass unbehindertes Aufstehen und Abliegen möglich ist.
Kühe bringen ihre Kälber alleine zur Welt. Danach lecken sie das Kalb ab und nehmen die gesamte Nachgeburt auf.
Die Abkalbbox sollte in Hörentfernung zum Stall liegen, damit das Tier den Kontakt zur Herde nicht vollständig verliert.
Bewegung
Die Möglichkeit zur artgemäßen Bewegung ist ein zentraler Punkt der Bioland-Richtlinien. Aufstallungen, in denen sich die Tiere frei bewegen können sind wichtig. Vollspaltenböden sind untersagt und Liegeflächen mit Einstreu zu versehen, damit das Rind sich nicht verletzt. Außerdem dürfen die Tiere nicht in ihren Verhaltensgewohn-heiten und Bewegungsanläufen nicht unnötig behindert werde.
Bioland-Richtlinien 3.1.4.:
Rindvieh muss nach Möglichkeit Sommerweide oder Auslauf im Freien erhalten.
Fressen
Das natürliche Fressverhalten ist das Grasen. Die Kuh geht dabei vorwärts und beschreibt mit den Kopf einen Kreisbogen von ca. 60°. Wenn die Tiere im Stall fressen, sollte der Trog erhöht sein, so dass kein Vorwärtsschritt möglich ist (Verletzungsgefahr).
Klima
Der optimale Temperaturbereich liegt bei 0-20°C. Ihr ursprünglicher Lebensbereich reicht von Steppen- bis zum Waldrand. Deshalb haben sie
* Bei einer Sommerweide muss ein Zugang zu Schattenplätzen möglich
sein.
Einen Einfluß auf das Wohlbefinden der Tiere haben natürliches Licht, Sonneneinstrahlung sowie tages- und jahreszeitliche Rhythmen. Sie wirken positiv auf Haut-, Stoffwechsel- und Hormonhaushalt sowie Sexualfunktionen.
Deshalb ist es unbedingt notwendig Weidegang oder als Minimum Zugang
zu einem offenen Laufhof zu gewähren.
Komfortverhalten
Zur Hautpflege belecken sich die Rinder, wenn sie nicht angebunden sind.
Der Halter kann im Anbindestall das Verhältnis zum Tier durch Bürsten
und Kraulen verbessern (auch im Laufställen werden Bürsten gerne angenommen).
Stallbauten
Neue Stallbauten oder Umbauten sind kostenintensiv und müssen genauestens überlegt sein, da sie für einen langen Zeitraum genutzt werden.
Anbindestall
80-85% (gerade kleine Milchviehherden) werden in Anbindeställen gehalten. Tiergerechter ist dieser, wenn ein ganzjähriger Auslauf in Form eines Laufhofes und im Sommer Weidegang ermöglicht wird. Außerdem sollte bei der Gestaltung die individuelle Größe der Tiere beachtet werden. Die Anbindehaltungen sollte auch so eingerichtet sein, dass die Rinder in ihren Bewegungsabläufen nicht behindert werden; sie sollten einen Bewegungsraum von 0,28 x der horizontalen Rumpflänge für das Schulterblatt ca. 40-50 cm lassen. Möglich sind Gelenkhalsrahmen oder locker gespannte Ketten bzw. Nylonbänderanbindungen.
Bioland-Richtlinie 3.1.4.:
In Anbindeställen müssen Standbreite, Standlänge und Anbindetechnik artgerechtes Aufstehen, Ablegen und Fressen ermöglichen. Elektrische Kuhtrainer sind verboten.
Wenn im Kurzstand die Körpergröße der Tiere nicht ausreicht, kann es zu Bein- und Euterschäden kommen. Um allen Tieren einer Herde einen optimalen Standort zu gewährleisten, wird am besten ein konischer Verlauf der Standflächen gewählt.
Für das Stehen sollte die Standbeschaffenheit fest sein, sowie weich, wärmedämmend und trocken für das Liegen. Eine Strohschicht auf Beton ermöglicht dieses am besten. Auch muss das Standende besonders trittfest sein, um ein Ausgleiten über die Kotstufe hinaus nach hinten zu vermeiden.
Laufställe
Laufstelle kennzeichnen sich durch die Trennung der Funktionsbereichen gekenn-zeichnet: Fressen, Melken und Liegen (auch eine räumlich getrennt). Hier ist es wichtig, dass für jedes Tier ein Fress- und Liegeplatz vorhanden ist, damit alle zusammen fressen und ruhen können (Herdentrieb).
Im Laufstallsystem muss sehr viel Bewegungsfreiheit gegeben sein, da das Ausweich- und Distanzverhalten viel Platz erfordert. So verringern sich auch die Rangauseinandersetzungen.
Die Tiere laufen in diesen Ställen sehr wenig, da Rangbarrieren vorhanden sind. Die Laufstallanordnung ist auf die natürlichen Verhaltensweisen der Rinder abgestimmt. Die übliche Gangbreite liegt bei 350 cm für Fress-/Laufgänge und 250 cm für reine Laufgänge. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollten die Laufgänge immer als Rundlauf angelegt werden und keine Sackgassen bilden.
Der Gesamtflächenbedarf in Laufstallsystem beträgt bei
Mastvieh ca. 3,0 - 5,0 m²,
Jung- und Milchvieh ca. 4,0 - 6,5 m²
behornten Rindern ca. 6,0 - 8,0 m²
(Bartussek, 1988)
Besonders zu beachten sind die Laufflächen. Sie sollten trocken und rutschfest sein.
Bei Spaltenböden ist auf gute Verarbeitung und Verlegung zu achten. Die Flächenspaltenelemente haben den Vorteil, dass die Perforierung häufiger unterbrochen ist, wodurch das lange Ausgleiten an ununterbrochenden Spalten verhindert wird. Jedoch haben die Rinder darauf keinen festen Gang.
Natürlicherweise nehmen Rinder ihr Futter in ständiger Fortbewegung beim Weiden auf. Außerdem besteht Futterneid untereinander. Daher sollte für jedes Tier ein Futterplatz vorhanden sein. Ansonsten würden sie stark seitlich drängen, häufig ihren Platz wechseln und schwächere Tiere benachteiligen. Trogform bzw. Futtervorlage müssen so gestaltet sein, dass die Tiere nicht nur zu bestimmten Mahlzeiten, sondern rund um die Uhr Futter aufnehmen können.
Liegeboxen einzurichten ist vorteilhaft, da sie dadurch sehr gut sauber gehalten werden können. Tiergerecht werden diese durch Einstreu und eventuell einer hinteren Streuschwelle. Die Boxenbreite sollte so sein, dass keine Verletzungsgefahr beim Aufstehen und Abfedern entsteht. Für große Rassen sind deshalb 120 cm x 240 cm erforderlich.
Als Umbaumöglichkeit für bereits vorhandene Anbindeställe bietet sich vor allem der Fressliegeboxenlaufstall an. Hierbei steht die Einrichtung eines Melkzentrums im Vordergrund. Die Boxen sind direkt zum Futtergang angebracht, so dass die Tiere Ruhe beim Fressen und genügend Platz als Liegebox haben.
Falls genügend Stroh vorhanden ist, ist der Tieflaufstall eine günstige Alternative. Dort wird pro etwa Kuh 4 m² Liegefläche gerechnet. Zur Milchviehhaltung ist dieser allerdings weniger geeignet, da es schwierig ist die Tiere sauber zu halten. Außerdem ist ein zusätzlicher Freß-/Laufgang nötig.
Der Tretmiststall benötigt geringere Einstreumengen als der Tieflaufstall. Die schräge Liegefläche (6-10% Gefälle) wird an der höchsten Stelle eingestreut. Der Mist wird durch den Tritt der Tiere in Fließbewegung in Richtung des Gefälles gehalten. Für das Funktionieren sind Schenkellänge, Einstreuart, Fütterung, Bodenbeschaffenheit und Belegdichte wichtig. Die Einstreumenge beträgt 4-6 kg pro Tier und Tag.
Tieflaufställe und Tretmistställe sind für Mastvieh und Mutterkuhherden besonders gut geeignet. Sie sind eigenleistungsfreundlich und kostengünstig(er).
Auch bei diesen Laufstallarten sollte ein Auslauf angelegt werden, der das ganze Jahr für die Tiere zugänglich ist.
Einstreumengen bei Laufställen:
Tiefstreustall > Tretmiststall > Anbindestall > Boxenlaufstall (Landstroh > Häckselstroh > Sägespäne > Strohmehl).
Die Fütterung
Die Fütterung ist neben den Zucht- und Haltungsverfahren die größte Einflussmöglichkeit der Menschen auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Tiere.
Das wesentliche Ziel der Rinderfütterung im organisch-biologischen Landbau ist die Ernährung der Tiere mit wirtschaftseigenem Grundfutter. Das hat mehrere Gründe:
Das Rind als Raufutterverwerter kann mit Futtermitteln ernährt werden, die für den Menschen und für andere Allesfresser ungeeignet sind.
Aus Fruchtfolgegründen erforderlicher Feldfutterbau mit Kleegras kann verwertet werden.
Hohe Grundfutteranteile in der Ration und daraus resultierende hohe Grundfutterleistungen sind eine tiergerechte Fütterung und gleichzeitig die wirtschaftlichste Art der Milcherzeugung.
Bei der Milchviehfütterung gibt es keine großen Unterschiede zwischen dem organisch-biologischen und konventionellem Landbau. Bei der Verwendung von Kraftfutter jedoch bestehen Unterschiede. Im Rahmen des konventionellen Zukaufs dürfen keine handelsüblichen Milchleistungs-futter eingesetzt werden. Vor allem Importfuttermittel finden keine Verwendung.
Dieses erfordert eine vielfältige und fein abgestimmte Futterbau- und Rationsplanung im Betrieb. Der größte Anteil des Futters besteht aus Grundfutter , das in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen muss.
Ein Ausgleich schlechter Grundfutterqualität über zusätzliche Futtermittel ist nur sehr begrenzt.
Physiologie der Wiederkäuerverdauung
Wiederkäuer sind grundsätzlich in der Lage sich ausschließlich von Grundfutter zu ernähren, da die Pansenbakterien in der Lage sind schwer verdauliche Futterstoffe aufzuschließen und zu verwerten. Um eine höchstmögliche Grundfutterverwertung zu erreichen, muss die Bakterientätigkeit im Pansen gefördert werden.
Damit die mechanische Pansenfunktion und die Wiederkäutätigkeit gut funktionieren muss der Mindestanteil grob strukturiertes Futter sein.
Der pH-Wert in der Pansenflüssigkeit wird durch die Zusammensetzung, Verdaulichkeit und Verdauungsgeschwindigkeit der einzelnen Futtermittel be-einflusst. Dieser sollte stets bei 6-7 liegen, da dies günstig für die Bakterienflora
ist. Falls der pH-Wert < 6 ist, kann es zu Schädigungen der Pansenschleimhaut kommen, was zu erhöhter Belastung des gesamten Stoffwechsels der Kuh führt. Klauen-schäden, schlechte Aktivität des Immunsystems, Leberstörungen und verringerter Speichelfluss sind die Folgen.
Eine Milchviehration sollte nicht mehr als 4-6 kg Schrot/Tag enthalten. Die tägliche Schrotmenge soll auf möglichst viele kleine Portionen verteilt werden.
Leichtverdauliche Kohlenhydrate wie Getreide bewirken eine pH-Wert-Senkung, sie sollten deswegen immer in kleinen Portionen und möglichst gequetscht verfüttert werden. Junger Klee hingegen bewirkt hingegen einen raschen pH-Wert-Anstieg.
Das Futterprotein wird im Pansen zum größten Teil in Ammoniak abgebaut. Dies wird wiederum zum Aufbau von Bakterieneiweiß benötigt.
Zum Aufbau der Bakterienmasse wird Energie benötigt. Liegt Energiemangel in der Fütterung vor, führt dies zu vermindertem Bakterienwachstum und somit zu Eiweiß-mangel. Eiweißüberfütterung vor allem bei Energiemangel, belastet die Leber und kann zu erhöhten Milchharnstoffgehalten und Fruchtbarkeitsstörungen führen, da Ammo-niak in den Blutkreislauf gelangt.
Abbauraten (in %) des Futterproteins im Pansen
Futtermittel |
Abbaubarkeit den Proteins |
Weide, Kleegras sowie Silagen und Heu, Ackerboden und Getreide |
ca. 85% |
Maissilage |
ca. 75% |
Heißluft Trockengrün, Körnermais |
ca. 65% |
Biertreber |
unter 50% |
Futtermittel für Rindvieh
Grundfutter
Um eine höchstmögliche Leistung aus dem Grundfutter zu erhalten, muss es ausreichend und in hoher Qualität vorhanden sein. Deshalb sind eine genaue Bedarfsabschätzung und Futterbauplanung besonders wichtig. Durch gute Futterqualität und durch vielseitige Rationen lässt sich die Grundfutterleistung steigern.
Abhängigkeit der Futteraufnahme bei Heu von der Qualität und daraus be-rechnete Grundfutterleistung
Heuqualität |
Rohfaser (% in TS) |
Verdaulichkeit org.Subst.(%) |
Heuverzehr (kg TS/Tag) |
MJ NEL/ Kg TS |
Kg FCM/Kuh Und Tag |
vorzüglich |
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sehr gut/gut |
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mäßig |
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schlecht |
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Heufütterung
Um die Qualität des Heus sicherzustellen, sollte Unterdachtrocknung durchgeführt werden. Heu ist vom Gehalt an strukturierter Rohfaser der Silage überlegen und wird von den Kühen gerne gefressen. Es ist keine aufwendige Technik für die Futter-lagerung und Futtervorlagen nötig. Das Heu darf nicht zu spät geschnitten werden, da sonst die Futterqualität sinkt.
Silage
ist in niederschlagreichen Gebieten in der Qualität dem Heu überlegen und weist geringe Ernteverluste auf. Extrem frühe Schnitttermine führen zu weniger strukturiertem Futter.
Leistungsfuttermittel (Kraftfutter)
Getreide und Körnerleguminosen werden gequetscht, da sie so besser gefressen werden können. Außerdem werden Staubverluste vermieden und auch die Verdau-ungsgeschwindigkeit im Pansen wird herabgesetzt.
Getreide- und Körnerleguminosen liegen im Energiegehalt deutlich höher als konven-tionelles Milchleistungsfutter der Energiestufe 2. Die hohe und rasche Verdaulichkeit des Kraftfutters ist nicht wiederkäuergerecht. Deswegen sollte es nur als Ergänzung ( 5-10 dt/Kuh und Jahr) und in möglichst kleine Portionen von maximal 2-3 kg ge-füttert werden.
Kraftfuttermischung (Anteil in %) für Milchkühe
Futter- bestandteile |
Rohprotein |
Energie MJNel |
Rohprotein-%-Anteil |
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Ackerbohnen |
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Erbsen |
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Gerste |
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Weizen |
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Hafer |
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Roggen |
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Grünmehl |
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Luzerne |
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Gras |
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Biertreber |
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Bierhefe |
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Rohprotein Energie MJ NEL/kg Frischsub. |
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Rohfaser |
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Diese Zahlen wurden gerundet.
Körnerleguminosen
Körnerleguminosen haben einen hohen Gehalt an Rohproteinen. Sie sind besonders gut zur Ergänzung proteinarmen Grundfutters geeignet. Da im Ackerboden für die Wiederkäuerverdauung giftige Stoffe enthalten sind, darf von den Körnerlegu-minosen nur maximal bis 2 kg/GV und Tag gefüttert werden.
Durch die Mischung von verschiedenen Getreiden und Körnerleguminosen lassen sich Kraftfutter mit unterschiedlichen Energie- oder Eiweißgehalten zusammenstellen (siehe Tabelle oben).
Zwischen dem Grundfutter und dem Leistungsfutter sind Ganzpflanzsilage, Mais-silage und Futterrüben einzuordnen. Ihre Ration aber darf nicht zu hoch werden, da sie ähnlich wie Getreide einen hohen Anteil leichtlöslicher Kohlenhydrate aufweisen, was zu einer pH-Wert-Verschiebung im Pansen führen kann.
Abfallkartoffeln können bis zu 10 kg am Tag verfüttert werden.
Biolandrichtlinie 3.3.1 und 9.4.1:
In der Rindviehfütterung muss vor allem gutes und rohfaserreiches Grundfutter aus dem eigenen Betrieb eingesetzt werden. Die Ration sollte Heu, Gärheu oder Futterstroh enthalten. Im Sommer muss die Ration überwiegend Grünfutter, möglichst
Weidegang bestehen. Zusätzlich dürfen maximal 10% konventionelle Futtermittel ein-gesetzt werden.
Erlaubte konventionelle Futtermittel in der Rindviehfütterung (max. 10%, bezogen auf den TS-Gehalt):
Praktische Rationsgestaltung
Die häufigste Ursache für Fehler in der Rationsgestaltung ist eine falsche Einschät-zung der Inhaltsstoffe von Grundfuttermitteln. Vor allem Gras- und Kleegrassilagen oder Heu haben von Schnitt zu Schnitt und Jahr zu Jahr sehr schwankende Inhaltsstoffe.
Eine Analyse der wichtigsten Rationskomponenten liefert Werte für eine bedarfs-gerechte Fütterung durch richtige Kombination der vorhandenen Futtermittel und Ergänzung mit geeigneten Leistungsfuttermitteln.
Zur Überprüfung der berechneten Ration sollten regelmäßig folgende Dinge beachtet werden:
(KIRCHGESSNER, 1987)
Quelle: Organisch-biologischer Landbau in der Praxis
Umstellung, Pflanzenbau und Tierhaltung, Betriebs-
und Arbeitswirtschaft, Vermarktung
W. Neuerburg/ S. Padel
Verlagsunion Agrar, 1992
Anhang
Dieser Anhang soll noch einen etwas genaueren Einblick gewähren. Er beinhaltet einige Erklärungen, meine persönlichen Eindrücke und einige Photos vom Futterbau- und Marktfruchtbetrieb Großerüschkamp.
Hiermit möchte ich mich auch noch einmal herzlich bei Thomas Großerüschkamp bedanken, der so nett war und uns seinen Betrieb vorgestellt und all unsere Fragen beantwortet hat.
Hier folgen die Photos:
Der Kälberstall
Liegeboxen (oben links und unten rechts) und ein Neugeborenes in einem Einzelstall
Schwarz/braune Hollsteins beim Fressen (oben) und beim Bürsten (unten)
Die Melkmaschine und Thomas Großerüschkamp.
Meine Eindrücke
In der letzten Zeit habe ich mich viel mit der Haltung von Rindern beschäftigt.
Ich sehe immer mehr, dass es wichtig ist, die Tiere artgerecht zu halten.
Durch die Bearbeitung dieses Themas wurde mir auch bewusst, dass das Steak auf dem Teller nicht nur ein einfaches Nahrungsmittel ist, sondern ein Tier war.
Jeder sollte wenigstens ein bisschen den Tieren (und den Bauern, die artgerechte Haltung bevorzugen) helfen, indem man auf die Herkunft des Fleisches achtet. So wird vielleicht auch irgendwann die Massentierhaltung (siehe unten) geringer.
Massentierhaltung,
technisierte Tierhaltung in Großbetrieben zur industriemäßigen tierischen Produktion auf engem Raum; in der BRD v. a. Eierproduktion, Hähnchen- und Schweinemast. Problematisch ist hierbei v. a. der Gesundheitszustand der Tiere, da wichtige normale Verhaltensmechanismen blockiert werden.
beides Quelle: Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 15 + 20
Geschichte des Rindes
Das Rind ist das wichtigste Haustier und das älteste Milch- und Arbeitstier für den Menschen. Die Rassen des Hausrindes stammen vom Auerochsen ab, der zusammen mit dem Wisent seit der letzten Interglazialphase in Europa verbrietet war, als wichtiges Jagdtier erscheint er auf vielen Felsbildern. Die Ausgrabungen von atal Hüyük lassen erkennen, dass die ältesten Domestikationsversuche um 6500 v. Chr. anzusetzen sind; um die gleiche Zeit sind Stierkulte und Fruchtbarkeitsriten ent-standen. In der ägyptischen Mythologie war der Stier Symbol der Kraft. Die Himmelsgöttin Hathor wurde in Gestalt einer Kuh oder einer Frau mit Kuhgehörn (zuweilen auch die Göttin Iris) dargestellt. Der Stier Apis wurde als Sinnbild des Mondes gesehen. Einen Höhepunkt des Stierkults stelle die minoische Kultur Kretas und Mykenes dar. In der Mythologie des klassischem Griechenlands entführt Zeus Europa als Stier, bezwingt Herakles den kret. Stier, erlegt Theseus mit Ariadnes Hilfe den blutrünstigen Minotauros. - Durch Kolumbus kamen die Rinder in die Neue Welt. Sie breiteten sich hier rasch aus und kamen über die Antillen auch nach Mexiko, Brasilien und Argentinien. Spätere Rindereinfuhren erfolgten gegen Ende des 16. Jh.s. v. a. von England an. Im Jahre 1788 wurden die ersten Rinder aus Großbritannien nach Australien gebracht.